Kassem ibn Hassan al Mujtaba
Der tapfere Junge aus Karbala
Als Imam Hassans a.s. Martyrium stattfand, war sein Sohn Kassem drei Jahre alt.
Seine Mutter Ummu Farwa blieb in Medina und Kassem wuchs im Hause von seinen
Onkel Imam Hussein a.s. und Abbas auf.
Kassem war 13 Jahre alt, als er sah, wie Imam Hussein a.s. sich vorbereitet hatte,
um nach Kufa zu gehen.
Ummu Farwa bat Imam Hussein, sie und ihren Sohn mit zu nehmen. Imam Hussein a.s.
nahm ihre Bitte an.
Kassem war sehr gerne mit seinem Onkel Abbas zusammen. Von ihm lernte er
die Schwertkampfkunst und Ali Akbar, der Sohn von Imam Hussein a.s. war sein untrennbarer Begleiter.
Für seine Mutter war er sein Ein und Alles, da er ihr einziger Sohn war.
Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte über Tapferkeit und die Liebe.
Es ist die Erzählung von der Liebe von zwei Brüdern zueinander, von der Liebe zwischen einer Mutter und ihrem Sohn und die Liebe eines sehr jungen Kindes zu seinem Imam.
Was bedeutet es, tapfer zu sein? Tapferkeit ist eine Eigenschaft, die man als Tugend sehen kann.
Tapfer ist jemand, der sich furchtlos und zum Widerstand bereit mit Gefahren und Schwierigkeiten auseinandersetzt. Normaleweise kann jeder tapfer sein, wenn es sein muss, weil er kein andere
Wahl hat. Aber in unserer heutigen Geschichte ist die Situation ganz anders.
Als in der Nacht zu Aschura Imam Hussein a.s. am Zelt Ummu Farwas vorbeikam, hörte
er Kassem zu seiner Mutter sagen:
„Liebe Mutter! Morgen werden Onkel Abbas, Ali Akbar und ich unseren Imam verteidigen.
Wenn ich getötet werde, weine bitte nicht um mich.“
Seine Mutter antwortete:
„Sei unbesorgt, obwohl meine Liebe für dich unendlich groß ist, werde ich nicht um dich weinen.
Ich werde stolz sein, dich zu sehen, wie du dein Leben für den Islam gibst.“
Am nächsten Tag griffen die Feinde gnadenlos an. Viele Gefährten verteidigten ihren Imam und wurden grausam getötet.
Hurr, Zuheir, Habib...
Kassem näherte sich langsam seinem Onkel Imam Hussein a.s.
_„Mein Herr, erlaube mir, für dich zu kämpfen.“
Aber der Imam erlaubte es nicht. Wenig später versuchte er es noch einmal.
_“Nein mein Sohn, du nicht.“
Nach dem Dritten Male sagte der Imam:
_“Kassem, du bist jung und der einzige Sohn deiner Mutter!“
Ohne was zu sagen ging zu seiner Mutter traurig und enttäuscht.
Als die Mutter hörte, was der Imam zu Kassem sagte, gab sie ihrem Sohn einen Brief.
_“Hier, dieser Brief ist von deinem Vater Imam Hassan a.s. Er selber sagte zu mir, wann immer
du auch Kassem in Schwierigkeiten siehst, überreiche ihm diesen Brief.“
Kassem öffnete den Brief und las:
„Mein Sohn Kassem, es wird ein Tag kommen, an dem mein Bruder Hussein einer Armee von Zehntausenden gegenüberstehen wird. Das wird der Tag sein, an dem der Islam mit Opfern bewahrt werden muss. Du musst mich an diesem Tage vertreten.“
Kassem lächelte und rannt zu sein Onkel, um ihm den Brief zu zeigen.
Er nahm den Brief, las ihn und sah seinen Neffen zärtlich an..
„O Sohn meines Bruders, wie kann ich dich von etwas abhalten, was dein Vater von dir verlangt hat?"
Er umarmte ihn und sagte:
„Gehe im Namens Allahs, Gott sei mit dir!“
Dann band er den Turban Imam Hassans a.s. auf Kassems Haupt und half ihm das Pferd zu besteigen,
da er nur ein sehr junger Jugendlicher war. Tapfer, aber sehr jung.
Auf dem Weg zum Schlachtfeld sagte sein Onkel:
„Inna lilah ua inna ileihi rajiun.“
„Sei nicht traurig mein lieber Onkel!“ ,rief Kassem laut. “Ich habe keine Angst vor dem Tod.
Der Tod für den Islam ist für mich süßer als Honig!“
Mit einer Eleganz, die nur typisch für eine Person seiner Abstammung ist, ritt er auf die Feinde zu. Er führte das Schwert und ließ seine Gegner erstaunen.
Wer kann jemanden töten, mit einem Gesicht, das schöner ist als der Mond?
Kassem kämpfte, wie ein tüchtiger Junge, wie ein reißender Löwe und ein leuchtender Mond.
Er kämpfte, bis Müdigkeit und Durst ihn überwältigten. Zu viele waren die Feinde.
Er fiel vom Pferd und schrie: O Onkel! Das ist mein letzter Salam!
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