Im Namen Allahs
HURR IBN YAZID
Hurr wohnte in Kufa und war ein Berufsoffizier der Armee der Stadt.
Das bedeutet, er war ein Soldat. Ein Soldat ist jemand, der zu einer Armee gehört und
dort Kämpfer ist.
Einige Soldaten haben bestimmte Ränge. Soldaten mit höheren Rängen werden nicht Soldaten
genannt, sondern Offiziere.
Hurr war ein Kommandeur von Yazids Armee, die in Kufa waren.
Hurr erhielt von seinem Vorgesetzten den Befehl, Imam Husseins Karawane nicht nach
Kufa zu lassen. Als Soldat erfüllte er die Befehle seiner Vorgesetzten, ohne diese zu
hinterfragen.
Mit einer Herrschaft von 1000 Soldaten reisten sie los, um die Karawane des Imams zu
stoppen.
Hurr und seine Soldaten trafen auf Imam Husein a.s. und dessen Gefährten an einem Ort,
der nur wenige Kilometer von Kufa entfernt lag.
Es waren heiße Tage und Hurr, seine Leute und sogar die Pferde waren furchtbar durstig.
Hurr bat Imam Husein a.s., um Wasser für seine Männer und sein Vieh.
Abbas, Ali Akbar, Kassem und alle anderen halfen dabei das Wasser zu besorgen.
Große Mengen von klarem Wasser wurden gebracht, um den Durst von Yazids Armee zu stillen.
Es war Gebetszeit und alle bereiteten sich für ein gemeinsames Gebet vor. Danach erzählte
Hurr Imam Hussein a.s., dass er den Auftrag hat, ihn nicht in Kufa eintreten zu lassen,
bis er Yazid den Treueeid geschworen hat.
Imam Hussein a.s. erzählte Hurr, das die Leute von Kufa ihn eingeladen hatten und
auf ihn warten. Als Beweis holte er zwei große Säcke voller Briefe aus Kufa hervor,
in denen die Kufiten ihn anflehten, nach Kufa zu kommen. Außerden, erklärte der Imam,
dass er Yazid niemals die Treue schwören würde, da er ein ungerechter Machthaber ist,
der den wahren Islam zerstören möchte.
Hur änderte jedoch nicht seine Auffassung.
Er hatte einige Befehle zu befolgen und war nicht in der Lage, anders zu handeln.
Der Imam wusste, dass Hurr friedlich handelte und obwohl seine Entscheidung ihn eindeutig
schädigt, beschloss er, ihn nicht anzugreifen.
Also nahm er eine andere Route, die von Kufa weg führte.
Hurr machte, das was er für richtig hielt. Und so ritten Imam Hussein a.s. und seine
Anhängerschaft gefolgt von Hurr und dessen tausend Männern in die entgegengesetzte
Richtung von Kufa.
Am 2. Muharram erreichten sie Karbala. Imam Hussein a.s. schlug seine Zelte auf und
Hurr und seine Armee schlugen ihr Feldlager etwas weiter abseits auf.
Ein paar Tage später kam Umar ibn Saad mit 4000 Soldaten und nach ihm Schimr mit
10.000 Soldaten. Sie bekamen einen Brief mit deutlichen und schreklichen Anweisungen.
Imam Hussein a.s. soll den Treueschwur leisten, andernfalls muss er ermordet werden.
Am 7. Muharram versperrten die Soldaten den Zugang zum Wasser, um den Imam unter
Druck zu setzen. Ohne Wasser ist die Wüstenhitze unerträglich. Die Kinder weinten und
die Frauen waren ratlos und besorgt.
Dann wurde Hurr klar, was er getan hatte.
Wegen ihm waren die Kinder und die Familie Imams Husseins a.s. in Gefahr.
Alles wäre anders gewesen, wenn er sie nicht daran gehindert hätte, ihren Weg fortzusetzen.
„Was für eine schrekliche Tat.“, sagte er sich immer und immer wieder...
„Wird Allah mir da jemals verzeihen?“.
Am meisten wurde seine Seele vom Gedanken gequält, dass die Kinder wegen ihm so
leiden mussten.
Am 10. Muharram, kurz vor der Morgendämmerung, ritt er zusammen mit seinem Sohn
zu Imam Hussein a.s.
Ob er ihm verzeihen könne?
Hurr warf sich, dem Imam um Vergebung bettelnd, zu Füßen nieder.
Zärtlich und voller Liebe umarmte Imam Hussein a.s. Hurr und sagte: „Hurr, ich vergebe dir, und ich versichere dir, dass mein Großvater, der heilige Prophet,
dir ebensfall vergibt.“.
Mit gesenktem Blick und voller Scham bat er den Imam um Erlaubnis gegen die Feinde
des Islams zu kämpfen.
Der Imam antworte sanft:
„Aber Hurr, du bist mein Gast, wie kann ich dich für mich sterben lassen?“.
„Bitte, mein Herr, erlaube mir das für dich zu tun.“, antwortete Hurr.
Als Hurrs Martyrium stattfand am Aschura, kam Imam Hussein a.s. zu ihm und sagte:
„O Allah! Ich vertraue dir diesen tapferen Mann an, der sein Leben für den Islam gab".
Der Friede sei mit Hussein und mit Ali ibn Hussein, und mit den Kindern von Hussein und mit den Gefährten von Hussein.
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